KLEINE SPRACHKUNDE - PLATTDEUTSCH
Oder wenn man zu einer Frau sagt „Na, du mien lütten Schietbüddel“, das klingt doch…
Auf jeden Fall klingt es besser als auf Hochdeutsch „Na, mein kleiner Scheißer“.
Im 14. Jh. war das Plattdeutsch Verkehrssprache im nördlichen Mitteleuropa. Die Hanse-Sprache lebt aber noch in vielen Dialekten fort, Sagen und Geschichten über Piraten und Volkshelden sind oft in plattdeutsch überliefert.
In weiten Teilen des Landes wird bis heute neben Hochdeutsch auch Niederdeutsch zumindest verstanden und oft auch gesprochen, meist allerdings von der älteren Generation. Heute bemüht man sich, mit vielfältigen Schulprojekten und Vereinsarbeit nachwachsenden Generationen die aussterbende Sprache ihrer Heimat nahezubringen.
Bedeutende niederdeutsche Schriftsteller sind unter anderem Fritz Reuter, John Brinckman und Rudolf Tarnow.
Adebor (Storch) | Lieblingsvogel des Bauern, der dem Haus Glück bringt. Wenn ein Kind erwartet wird, sagte man: "De Adebor kiekt all in'n Schornstein" |
Adschüß oder tschüß | volkstümlicher Abschiedsgruß |
Appeldwatsch | sehr albern, ganz töricht |
Bang'büchs | Angsthase, Feigling "Du büst'n Bangbüchs" |
Brägenklüterig | wirr im Kopf, Katzenjammer |
Denn man tau! | wörtlich: dann mal los; alltagssprachlich: fangen wir an |
Dör | Tür |
Dörpsnack | Dorfklatsch |
Dochtersmann | Schwiegersohn |
Doesbaddel | Dummkopf |
Döst | Durst |
Fisamatenten | Streiche, Ausflüchte, Flausen. "Hei het den Kupp vull von Faxen un Fisematenten." |
hoegen | sich freuen |
hüt | heute |
Klaukschieter | Klugscheißer, Besserwisser |
Klock | Uhr "Wat is de Klock" - wie spät ist es |
Koem | Kümmelschnaps |
Noors | Hintern, Gesäß |
Pann | Pfanne "Pannkauken" Pfannkuchen |
Sünn | Sonne |
Tüffel, Tüfften | Kartoffeln |
Verbistern | verirren, |
verfiren | erschrecken |
Wöddel, Wördel | Wurzel, Mohrrübe |
„Du hest oewer gistern ´ne säute Pupp an´n Arm“
„Dat Wier ´ne Urlauberin“
„Un de anner, de juch begleit´t hett, wat is dei?“
„Dat wie mien Dolmetscherin“
„Dunnerwetter, is de Urlauberin ut´n Utland?“
„Dat nich, oewer ut Sachsen.“